Immobilien im Wandel: Was der neue Koalitionsvertrag für die Branche plant

Im Koalitionsvertrag der neuen Regierungsmehrheit kündigen sich weitreichende Veränderungen für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft an. Geplant sind Maßnahmen, die den Wohnungsbau schneller, günstiger und einfacher machen sollen. Dazu gehört unter anderem ein Gesetzentwurf für den sogenannten „Wohnungsbau-Turbo“, der innerhalb der ersten 100 Tage vorgelegt werden soll. Ziel ist laut Vertrag eine „grundlegende Reform zur Beschleunigung des Bauens“. Auch das Baugesetzbuch soll im Zuge dessen umfassend überarbeitet werden.

Zusätzlich will die Koalition Wohneigentum gezielter fördern – sowohl im Neubau als auch bei Bestandssanierungen. Geplant sind steuerliche Verbesserungen sowie eigenkapitalersetzende Maßnahmen, insbesondere für Familien. Ein geplanter Investitionsfonds für den Wohnungsbau soll zusätzliche Mittel bereitstellen.

Kritik kommt unter anderem von Branchenvertretern, denen ein klares Bekenntnis zur Senkung der Grunderwerbsteuer fehlt. Auch die Verlängerung der Mietpreisbremse um vier Jahre wird als nicht ausreichend thematisiert angesehen.

Verbände wie der GdW erwarten, dass mit dem angekündigten „Bauturbo“ nun zügig mehr Wohnungen entstehen – ein Ziel, das die vorige Regierung nicht mehr erreicht hat. Ein zentraler Baustein ist der neue Gebäudetyp E: Abweichungen von anerkannten technischen Regeln sollen künftig rechtssicher möglich sein und nicht mehr automatisch als Mangel gelten. Der BFW sieht darin “eine echte Verbesserung”, die Baukosten senken kann. Zusätzlich soll der Standard Effizienzhaus 55 im Neubau befristet wieder gefördert werden – ein weiterer Anreiz für mehr Wohnungsbau.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass zentrale Maßnahmen zur Senkung des Primärenergieverbrauchs fehlen und die Abkehr vom Heizungsgesetz für Unsicherheit sorgt. Auch bei der geplanten Vereinfachung der KfW-Förderprogramme gibt es Kritik: Zentrale Förderinstrumente wie der Bestandserwerb würden vernachlässigt. Unklar sei zudem, ob Programme wie „Jung kauft Alt“ fortgeführt und verbessert werden. 

Bundesbauministerin Klara Geywitz betont hingegen die gestärkte Rolle wohnungspolitischer Themen im Koalitionsvertrag. Sie sieht im Sondervermögen eine Chance für die Bauwirtschaft, da sie maßgeblich von den geplanten Projekten profitieren könne. Entscheidend sei, dass Planung, Genehmigung und Umsetzung schneller würden. 

Quellen:

 

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